Kennst du das auch, das du die Vorstellung von einer gelasseneren, organisierteren, sportlicheren, mehr lesenden, erfolgreicheren, entspannteren.... Version von dir selber hast? Und du dann doch nicht in die Umsetzung kommst?
Unser Leben wird nach Corona ein anderes sein. Wo möchtest du dann in deinem Leben stehen? Was ist deine Vision?
In einem der ersten Newsletter in der Coronakrise habe ich davon geschrieben, dass wir jetzt neue Strukturen und Rituale etablieren können. Durch jede Krise entsteht Entwicklung und Wachstum.
Was möchtest du aus deinem "alten Leben" Loslassen? In welche Richtung möchtest du dich entwickeln? Was willst du mal deinen Kindern, Enkeln oder (jüngeren) Personen erzählen, wenn du in vielen Jahren gefragt wirst, wie du mit der Krise umgegangen bist?
Unser Gehirn ist so strukturiert, an alten Mustern festhalten zu wollen. Das war in Indien schon bereits vor 2000 Jahren bekannt, als die Yogasutras von Patanjali (oder mehreren Autoren?), eine philosphische Yogaschrift, aufgeschrieben wurden. Die Beschreibung des menschliches Geistes und „dem zur Ruhe bringen der unruhigen Gedankenströme“ ist über die Jahrtausende aktueller denn je.
In den Yogastunden der letzten Woche ging es um das Thema "abhyasa" (Disziplin, Anstrengung, Ausdauer) und "vairaghya" (Loslassen, Gleichmut, Nicht-Anhaften) aus den Yogasutras:
I.12. अभ्यासवैराग्याभ्यां तन्निरोधः
abhyāsa-vairāgya-ābhyāṁ tan-nirodhaḥ
„In der Balance aus Anstrengung und Gelassenheit wird der Geist beherrscht.“
oder
„Durch Üben und die Fähigkeit loszulassen kann unser Geist den Zustand Yoga erfahren.“
Die Entscheidung, eine neue Gewohnheit zu entwickeln treffen wir enorm schnell - in 5 Sekunden - und wenn du dann gleich in die Umsetzung kommst und dran bleibst (mindestens 21 Tage, besser 66 oder sogar 90 Tage), dann wird sich etwas (zum Positiven) ändern.
Dein Entschluss etwas zu ändern kommt aus deinem Innersten, es ist etwas wofür du brennst. Um damit du in die Umsetzung kommst, fang am besten sofort an. Denn es gibt keinen perfekten Zeitpunkt!
Und nun gilt es, die Ausdauer zu haben, um dran zu bleiben! Wenn du früher aufstehen willst (etwas ich momentan übe!), dann konsequent den Wecker früh stellen und am besten jeden Tag zur gleichen Zeit aufstehen (Ein Tipp aus der präventiven Gesundheitslehre des Ayurveda)!
Wenn du anfangen möchtest, (mehr) Yoga zu üben, weil es nicht nur deinem Rücken, sondern auch deinem Geist gut tut, dann versuche deine Yogamatte regelmäßig auszurollen - und besser als unregelmäßig lange Einheiten zu Üben, lieber kurze Sequenzen, aber dafür öfter. Trag dir deine Yogatermine oder deinen Yogakurs (aktuell auch Online bei dir im Wohnzimmer) gleich ein.
Bitte denk immer wieder daran, eine Leichtigkeit zu bewahren. Eben nicht die Zähne zusammen zu beißen, sondern die Balance zu finden aus diszipliniertem Üben und Gleichmut.
Yoga zu üben kann uns helfen, die Balance zwischen Ausdauer und Leichtigkeit zu finden, um an unseren guten Vorsätzen dran zu bleiben. Am Yoga an sich und es lässt sich auf alle weiteren Lebensbereiche übertragen. Von der Yogamatte in den Alltag. Das ist das tolle am Yoga - es schenkt uns so unglaublich viel Kraft für das Leben an sich!
Warum nicht sofort eine neue gute Gewohnheit starten?